Der Wilhelm Köhler Verlag …
… schon über 100 Jahre ein Familienunternehmen
Verlagschronik
- 1869 Gründung des heutigen Wilhelm Köhler Verlages unter dem Namen Rubin Verlag
- 1900 Gründung „Louis Köhler's Tegernseer Bauerntheater“ durch den damaligen Verlagsinhaber Louis Köhler
- 1909 Louis Köhler verstorben,
Sohn Wilhelm Köhler übernimmt den Verlag - 1936 Verlagsname: Wilhelm Köhler Verlag
- 1938 Wilhelm Köhler verstorben, seine Frau Ottilie übernimmt Verlag
- 1945 Töchter Marianne und Lilli Köhler Mitarbeit
- 1963 Ottilie Köhler verstorben
Töchter Marianne Eyrainer und Lilli Köhler übernehmen Verlag - 1964 Enkelin Elke Buckel Mitarbeit
- 1982 Enkelin Erika Doerfler Mitarbeit
- 1989 Ludwig Schaffernicht Geschäftsführer
- 1992 Enkelin Elke Buckel Mitinhaberin neben Marianne Eyrainer und Lilli Köhler
- 1994 Natalie Wieland, Tochter von Inhaberin Elke Buckel, Mitarbeit
- 2001 Ausscheiden von Frau Köhler aus der Gesellschaft, Natalie Wieland wird Mitinhaberin
- 2009 Lilli Köhler verstorben
- 2014 Natalie Wieland alleinige Inhaberin
- 2014 Marianne Eyrainer verstorben
- 2015 Umzug des Verlages nach München-Trudering
Der jetzige Wilhelm Köhler Verlag wurde 1869 unter dem Namen Rubin Verlag in München gegründet. Louis Köhler erwarb 1898 den Münchner Verlag, dessen Sitz damals in der Goethestraße war. Er erkannte die Zeichen der Zeit: Bauerntheater und Volkstheater waren sehr beliebt. Tourneen der Schlierseer und Tegernseer Bauerntheater durch Deutschland, Europa und sogar Amerika hatten den Stücken des Verlages bereits großes Ansehen verschafft. Sogar das Metropolitan Opera House in New York wurde mit Benno Raucheneggers "Der Amerika-Seppl" zu Beginn einer dreimonatigen Amerikatournee bespielt.
Um die Wirkung der bei ihm verlegten Stücke "live" studieren zu können, eröffnete Louis Köhler im Jahr 1900 sein eigenes Theater "Louis Köhler´s Tegernseer Bauerntheater", das er bis 1906 selbst leitete. 1909 verstarb Louis Köhler.
Sein damals dreißigjähriger Sohn Wilhelm Köhler übernahm den Verlag. Mit sicherem Gespür für erfolgversprechende Stücke entdeckte und förderte er neue Talente. Autoren wie Pohl, Vitus, Ibele und Walfried etablierten sich schnell neben den bekannten Namen wie Dreher, Neuert, Rauchenegger, Neal und Ferner. Er gab dem Verlag im Jahr 1936 auch seinen Namen. Unterstützt wurde Wilhelm Köhler durch seine Frau Ottilie, die nach seinem Tod im Jahr 1938 den Verlag alleine durch die politischen Wirren des zweiten Weltkriegs bringen musste. Gastspiele der Fronttheater, die zur Ablenkung und Unterhaltung der Soldaten dienten, und vereinzelt auch Laienbühnen, die Theaterbücher mit Milch, Butter oder Eiern bezahlten, waren die einzige Einnahmequelle des Verlages.
Als Ottilie Köhler dann 1945 durch ihre beiden Töchter Lilli und Marianne Unterstützung erhielt, ging es mit dem Verlag auch wieder aufwärts. Der Verlag erhielt von der amerikanischen Militärregierung wegen seines unpolitischen und auf Unterhaltung ausgerichteten Verlagsprogrammes als einer der ersten Verlage eine Arbeitserlaubnis. So konnte man sich wieder voll und ganz auf das Verlagswesen konzentrieren. Einzelne Theater durften von nun an auch wieder spielen. Das Berchtesgadener Bauerntheater war z.B. das erste Volkstheater, das bereits 1945 auf Einladung Gastspiele in Südost- und Südafrika durchführen konnte. 1963 verstarb Ottilie Köhler, ihre Töchter Marianne Eyrainer, geb. Köhler, und Lilli Köhler wurden Inhaberinnen.
Unterstützt wurden sie ab 1964 von Frau Eyrainers Tochter Elke Buckel, die im Verlagshaus, das seit 1931 in der Ungererstr. 35 seinen Sitz hat, aufgewachsen war und somit nach ihrer Ausbildung in die vertraute Verlagsatmosphäre zurückkehren konnte.
Gemeinsam wurde und wird immer noch die Tradition des Theaterspiels hochgehalten und gefördert. Neue erfolgreiche Autoren wurden entdeckt: Franz Schaurer, Fred Bosch, Ulla Kling, Walter G. Pfaus und Peter Landstorfer, um nur die erfolgreichsten zu nennen, bestimmen neben den alteingesessenen Autoren die "Neuzeit".
Die Zahl der Bühnen wuchs im Lauf der Jahre stetig. Waren es in den Nachkriegsjahren noch einige hundert sind es jetzt an die 5000 Bühnen, die zum Kundenstamm des Köhler Verlages zählen. Mit der Zahl der Bühnen wuchs auch die Arbeit. Ein weiteres Familienmitglied, Erika Doerfler, eine Enkelin von Wilhelm Köhler, wurde von 1982 bis 1999 für den Verlag tätig.
In dieser Zeit kam aber auch eine neues Medium hinzu, das immer mehr an Bedeutung gewann: das Fernsehen. Mit der Entstehung neuer Sender wuchs auch das Interesse am Volkstheater schlagartig. Es wurde schnell vom oft belächelten Spartenfüller zum Quotenrenner bei den Sendern.
In dieser "neuen" Zeit kamen dem Verlag zwei junge Kräfte zu Hilfe. Zunächst spielte der Zufall die Hauptrolle: Ludwig Schaffernicht, selbst Autor und Schauspieler einer Münchner Bühne, fragte 1987 wegen eines Praktikumsplatzes während seines BWL-Studiums an. 1989 begann er dann seine berufliche Tätigkeit beim Köhler Verlag und ist seit 1991 Geschäftsführer.
1994 setzte dann Natalie Wieland, Tochter der Inhaberin Elke Buckel, die Familientradition fort. Die gelernte Hotelkauffrau und selbst begeisterte Schauspielerin wechselte von der großen weiten Welt der "Lufthansa" in die kleine Welt des Familienbetriebes
Zum 31.12.2000 schied Frau Köhler als Gesellschafterin aus dem Verlag aus, blieb aber nach wie vor beratend tätig. Frau Wieland übernahm ihren Gesellschaftsanteil am Verlag, der somit auch in der fünften Generation in Familienbesitz bleiben wird.
Am 09.04.2009 verstarb Frau Köhler im Alter von 90 Jahren. Wir sind ihr für die unermüdliche und immer vorausschauende Arbeit im Verlag sehr dankbar und vermissen einen lieben Menschen.
Mit dem Tod von Marianne Eyrainer im Jahr 2014 kam es auch zum großen Umbruch im Verlag. Ihre Enkelin Natalie Wieland wurde alleinige Inhaberin, denn auch ihre Mutter, Frau Buckel, zog sich immer mehr aus dem Alltagsgeschäft des Verlages zurück und überließ ihr auch ihren Geschäftsanteil.
Leider war es nun auch unumgänglich, dass der Verlag aus seinem altehrwürdigen Domizil in der Ungererstraße in München-Schwabing ausziehen musste. Mit einer ganzen Portion Glück und der lieben Unterstützung der ehemaligen Gesellschafterin Frau Buckel fand der Verlag in München-Trudering, in der Nähe der Messe-München, sein neues Verlagshaus, in dem er nun seit dem Sommer 2015 eine neue, wunderschöne Heimat gefunden hat.
Merkzettel
Sie haben keine Theaterstücke auf dem Merkzettel notiert.
Notieren Sie ein oder mehrere Theaterstücke aus dem Stückekatalog auf dem Merkzettel, um eine Auswahlsendung zu bestellen.